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Betriebliche Trennung - das WIE macht den Unterschied zwischen Kooperation, Kampf und Katastrophe

Ulrich Kiesl • 16. Februar 2022

#newplacement #coaching #employerbranding

Vorweg, ein wirksames Coaching setzt nach meiner Erfahrung voraus, dass man weiß, wovon man spricht. Meine persönlichen Erfahrungen zum Thema betriebliche Trennung umfassen die Prozesse und Entwicklungen vorher und die drei genannten Varianten der Trennung mit ihren Phasen und Auswirkungen. Wertvoll sind auch meine Erfahrungen, wie man wieder aus den damit ausgelösten Problemen herauskommt.


Drei Arten von betrieblicher Trennung möchte ich beleuchten:


  1. Kooperation – eine faire, einvernehmliche Trennung ohne Probleme.
  2. Kampf – ein harter Fight, der sich über mehrere Jahre hingezogen hat und unfassbar viel Energie und Kraft gekostet hat.
  3. Katastrophe – eine an sich gut gemeinte Änderungskündigung führt zur Traumatisierung und zur Katastrophe.


Es gibt noch eine vierte Variante, Massenabfertigung! Der härtste Fall ist wohl die Kündigung von 5.000 Mitarbeitenden per Zoomcall in 5 Minuten. Dieses Employer (ver)Branding ist unerreicht. Wenn Sie hierzu Hilfe benötigen, sind Sie bei mir definitiv falsch!


Der kooperative Ausgang wurde von einer erfahrenen Betriebsrätin gecoacht. Die Probleme zwischen menschlicher Art mit dem Chef waren länger bekannt und konnten durch kluges Einfühlen und Vermitteln in kurzer Zeit zum erfolgreichen Abschluss geführt werden. Das war nach meiner Erfahrung auch die weitaus günstigste und beste Lösung für alle Beteiligten.


Der harte Kampf ist die Variante, bei der in der Regel zwei Egos aufeinanderprallen. Keiner will nachgeben. Warum dies so ist, spielt keine Rolle. Das Ego findet immer einen Grund, in die Schlacht zu ziehen. Die Eskalation war unfreundlich mit Kündigung ohne Grund am Geburtstag. Der Aufwand war für beide Seiten hoch. Ein Mobbing Tagebuch führen, exakte Aufarbeitung der Kündigungsgründe, Rechtsanwaltstermine, hohe Kosten durch Freistellungen und nicht erbrachte Arbeitsleistungen und eine Gerichtsverhandlung, die niemanden wirklich befriedigen konnte. Diese Trennung war wesentlich teurer, als die einvernehmliche. Neben den direkten Kosten sind auch die indirekten Kosten durch reduzierte Arbeitsleistung während der Trennungsphase zu berücksichtigen. Die „seelischen“ Schäden auf beiden Seiten sind keinesfalls zu unterschätzen. Im schlimmsten Fall macht das Thema die Runde im Markt und der Betroffene braucht lange, um wieder aus dem Energieloch herauszukommen.


Manchmal gelingt es dem Betroffenen nicht, sich zu erholen. Die Katastrophe war von Seiten des Arbeitgebers nicht absehbar gewesen und sicherlich nicht gewollt. Den Betroffenen hatte es regelrecht traumatisiert. Der Verlust der Arbeitsstelle gehört bekanntermaßen zu den fünf Lebensereignissen, die am meisten traumatisieren können. Nach einer langen Leidensphase war die Situation so verfahren, dass eine finale Entscheidung getroffen wurde. Krankheit, Krankenhäuser auf der einen Seite, maximale Lohnfortzahlung, letztlich erfolglose Wiedereingliederungen und anschließende kostspielige Trennung auf der anderen Seite. Ersparen Sie sich und der Belegschaft solche Erfahrung und seien Sie achtsam, denn Sie wissen nie, auf welchen Knopf Sie beim Betroffenen drücken!


Mein Tipp für betroffene Arbeitende:


  1. Sprechen Sie frühzeitig mit jemandem, der diese Problematik kennt und holen Sie sich eine zweite Sichtweise.
  2. Unterschätzen Sie nicht die Folgen für Ihre Gesundheit, wenn Sie in den Kampf ziehen oder die Sache aussitzen wollen.


Mein Tipp für Arbeitgeber:


  1. Schicken Sie keine Führungskräfte unvorbereitet in ein Trennungsgespräch.
  2. Denken Sie ernsthaft über ein professionelles Trennungsmanagement nach. Sie können sich viel Geld, Ärger, unerfreuliche Arbeit und schlechtes Image ersparen und bekommen zusätzlich ein besseres Employer Branding.
  3. Lassen Sie sich bitte nicht täuschen, gerade die positiven, starken und offenen Leistungsträger tritt es nicht selten besonders hart.


Rechtlicher Hinweis:


Ich bin Coach und coache gesunde Menschen. Diejenigen, die durch die Folgen der Unfreundlichkeiten bereits psychisch krank geworden sind, dürfen in Deutschland nur von entsprechenden Fachärzten und besonders ausgebildeten Heilpraktikern betreut werden.


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